Wie ein erotisches Shooting abläuft?

Für viele Hobbyfotografen mag es ein Traum sein, einmal ein erotisches Shooting im gewerblichen Bereich durchzuführen. Wenn man die tollen Fotos in manchen Erotikportalen sieht und es sich dabei auch noch um sehr hübsche Mädchen handelt, kann man das auch sehr gut nachvollziehen. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Wie kommt man an solche Fotoaufträge? Deswegen wollen wir hier mal den Ablauf eines solchen Shooting beschreiben, vom Auftrag bis zur Ablieferung der bearbeiteten Fotos.

Der Ablauf

Ich sitze in meinem Büro und bearbeite meine Emails, die im Laufe des Tages reingekommen sind. In der heutigen Zeit wird vieles online besprochen oder abgemacht, so auch im erotischen Dienstleistungsgewerbe. Und so blinkt mein Chatprogramm auf, weil Paul dringend meine Hilfe braucht. In seinem Club sind zwei neue Mädchen angekommen, die sehen toll aus, die brauchen dringend Fotos. Sollen wirklich sehr hübsch sein. Mein Kalender zeigt mir am nächsten Abend nichts an, also geht es ins Rheinland, wo ich am nächsten Abend pünktlich ankomme.

Viele kennen das typische Bild eines Bordells auf dem Fernsehen. Glatzköpfiger Zuhälter sitzt auf rotem Plüschsofa und trinkt Champagner, während sich zwei leichtbekleidete Damen zärtlich um sein Wohlbefinden kümmern. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Heute öffnet mir Katja die Türe, eine vollbusige Blondine, die seit ungefähr einem Jahr in diesem Club arbeitet. Sie begrüßt mich mit Namen und einem angedeuteten Wangenkuss und fragt danach, wie es mir geht. Ich folge ihr in den Privatbereich, also da, wo Gäste absolutes Zutrittsverbot haben. Chef Paul sitzt an seinem Schreibtisch und blättert in Rechnungen, direkt daneben liegt ein Stapel Kontoauszüge. Katja bringt mir ungefragt meinen Kaffee, schwarz und ohne Milch und Zucker, meine Gewohnheiten sind hier schon bekannt.

Während ich trinke und mich ein wenig mit Katja unterhalte, höre ich Paul leise fluchen, anscheinend hat irgendein Lieferant seine Zahlung nicht zuordnen können, aber jetzt kommt er erst mal zu mir und begrüßt mich ebenfalls mit Handschlag. Es wäre gut, dass ich da bin, die beiden sähen so toll aus, und wenn ich noch Zeit hätte, könnte ich von Jessica auch direkt neue Fotos machen, die hätte seit dem letzten Shooting ein wenig zugenommen. Ja, so ähnlich läuft der erste Moment in einem Club immer ab. Zuerst gemütlich meinen Kaffee trinken und dann langsam an die Arbeit.

Zimmer 6 wäre frei, das mit dem ägyptischen Stil. Katja drückt mir den Schlüssel in die Hand, ich gehe mit meinem Equipment, bestehend aus Fotorucksack und Blitzanlage in das zweite Obergeschoss. Im Moment ist es ruhig, zwei Zimmertüren sind zwar verschlossen, aber auf dem Flur begegne ich niemand. Im Zimmer angekommen stelle ich aber die Klimaanlage ein wenig höher, es ist sehr heiß. Muss es natürlich auch sein, denn die Mädchen haben nicht viel bis gar nichts an und sollen nicht frieren. Die Stative aus der Tasche geholt und aufgebaut, die Blitzköpfe installiert und die Reflexschirme ausgerichtet, ein paar Testfotos, ob die Belichtung stimmt, dann könnte es los gehen, wenn denn das Motiv da wäre.

Und schon klopft es an der Türe. Es ist Linda, eine Ungarin, die früher selbst in diesem Club als Prostituierte gearbeitet hat, jetzt aber nur noch als Thekendame tätig ist. Dabei hatte ich auch schon mal die Aufgabe, sie zu fotografieren. Ist schon irgendwie ein komisches Gefühl, Linda hat schon mal komplett nackt vor mir gestanden, und steht sie in einem eleganten Minirock und weißer Bluse im Türrahmen und bringt mir mein erstes Mädchen für diesen Tag. Svetta, wohl als Abkürzung für Svetlana. Und Paul hatte nicht zu viel versprochen, wirklich sehr hübsch. Leider spricht sie kein Deutsch und kaum Englisch, deshalb ist Linda auch als Begleiterin und Dolmetscherin mit ins Zimmer gekommen. In einer großen Einkauftüte sind unzählige Dessous, wir suchen uns für die ersten Fotos ein schwarzes Spitzenhöschen mit passendem Hemdchen und ebenfalls schwarzen, halterlosen Strümpfen aus.

Es ist ein wenig umständlich, ich muss Linda sagen, wie die neue Kollegin sich hinstellen soll, sie übersetzt es dann ins ungarische und ich bekomme so ungefähr die Pose, die ich mir für die Fotos überlegt hatte. Meistens jedenfalls. Die ersten Fotos waren im Kasten, Svetta zog sich nun um, statt der schwarzen Dessous von vorher zeigt sie mir pinke Wäsche. Zu ihrem etwas sonnenbankgebräunten Körper und den langen, blonden Haaren würde das sehr gut passen, aber zu dem roten Spannbetttuch, welches über die Matratze gezogen ist, überhaupt nicht. Also sucht sie sich ein weißes Netzkleid aus und zieht es drüber, während ich die Blitze in eine andere Position bringen. Die nächsten Fotos wollen wir nicht auf dem Bett, sondern an bzw. auf dem kleinen Tisch an der Wand machen.

Linda muss sich kurz verabschieden, im Empfangsraum stehen wohl auf einmal mehrere männliche Gäste, und sie muss Katja ein wenig helfen. Ob ich denn mit Svetta klarkommen werde. Ungarisch kann ich zwar nicht, aber bisher hat es immer irgendwie geklappt. So mit Händen und Füßen und so. In der Tat hatte ich mir schon mal überlegt, eine weitere Fremdsprache zu lernen, um in solchen Situationen besser gewappnet zu sein, aber welche? Jetzt wäre ungarisch gut, beim nächsten Mal dann vielleicht rumänisch, während ich gestern russisch oder noch besser lettisch gesprochen hätte. Aber Gott sei Dank sind die Mädchen, die kaum Deutsch sprechen, selten geworden.

Mit gebrochenem Englisch ihrerseits und vorgemachten Posen meinerseits wird das Shooting dann weitergeführt und auch beendet. Auf den Tisch kann ich mich zwar nicht setzen, er würde mein Gewicht nicht aushalten, aber durch ein wenig Dirigieren und Zurechtrücken hatte ich Svetta dann in der Position, so das Licht genau auf ihre Hüfte traf und so einen wundervollen Effekt verursachte. So ungefähr hundert Fotos sind inzwischen geschossen, mit einem „finish“ deute ich ihr an, dass wir jetzt aufhören. Sie packt ihre Sachen wieder in die Tüte und wir verlassen gemeinsam das Zimmer. Ich schließe hinter mir die Tür ab, denn schließlich liegen und stehen im Zimmer Elektroartikel im Wert von ein paar tausend Euro.

Auf dem Weg die Treppe runter kommt mir ein anderes Mädchen mit einem Gast entgegen. Er schaut verschämt auf den Boden, das Mädchen aber grinst mich an und grüßt mich freundlich. Ich kann mich zwar nicht an ihren Namen erinnern, aber vor ca. einem halben Jahr stand sie vor meiner Kamera. Sie wollte auch noch mal neue Bilder haben, ihre wären doch jetzt schon so alt, und sie hätte ja jetzt auch blonde Haare, nicht mehr brünette. Kann ich natürlich nicht entscheiden, da muss ich mit Paul drüber sprechen, und im Weitergehen höre ich noch, dass das Mädchen ihrem Gast kurz erklärt, dass das gerade der Fotograf gewesen sei. Ich habe das Gefühl, die beiden bleiben auf der Treppe stehen und schauen sich kurz um, habe ich doch auf meinem Rücken bereits „Bodyshoot.de“ aufgedruckt. Sozusagen als laufende Werbung.

Im Büro wieder angekommen hat Paul inzwischen das Chaos auf seinem Schreibtisch beseitigt. Das zweite neue Mädchen hätte doch keine Lust, so was passiert schon mal, dann soll ich direkt mit Jessica hoch gehen, aber nicht zu viele Fotos machen. Wie gesagt, sie hat ein wenig zugenommen, aber da sie kein Problem damit hat, in der Werbung mit ihrem Gesicht zu erscheinen, soll ich mich lieber auf ihr hübsches Gesicht und ihr verführerisches Lächeln konzentrieren. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Bar, hier scheint gerade die Abendsonne durch das Fenster auf die Couch-Landschaft. Das Licht gefällt mir, ich lasse Jessica hier direkt warten und hole meine Kamera aus dem Zimmer runter, diesmal mit einem lichtstarken Objektiv und ohne Blitzanlage.

Jetzt nur nicht vergessen, den Weißabgleich wieder richtig einzustellen. Mit einer höher eingestellten ISO-Empfindlichkeit und dem Seitenlicht entstehen schöne Aufnahmen von ihr. Während einem die einen Mädchen das Problem bereiten, dass sie nicht mal kurzzeitig ihre Brust nach oben drücken können oder geradestehen können, kann Jessica nicht still sitzen und mit dem rumalbern nicht aufhören. Ich muss aber auch mit lachen, zumal es in diesem Fall keine Sprachprobleme gibt, Jessica ist Deutsche. Während wir in der Bar unser Unwesen treiben, kommt Linda vorbei, um kurz nach dem Rechten zu sehen. Ich bitte sie, mir ein Sektglas und einen Piccolo zu geben, das Prickeln des Sektes würde in diesem Licht doch besonders gut kommen, während Jessica das Glas zu ihrem Mund führt. Linda musste aber direkt weiter, Zimmer 9 sähe ziemlich wüst aus, da haben sich eben direkt zwei Gäste mit einem Mädchen vergnügt. Sie wirft mir den Schlüssel für die Schwingtür zur Bar zu, ich solle mich bedienen.

So, diese Fotos sind auch im Kasten, ich gehe kurz mit runter und frage, ob sonst noch was ansteht. Nein, diesmal nicht, und so gehe ich wieder zurück ins Zimmer 6 und baue die Blitzanlage ab, sammele meine Sachen alle ein und packe wieder alles zusammen. Meine Taschen stelle ich kurz in der Küche ab, gehe dann ins Büro. Paul ist aber nicht mehr da, gestern Abend war es wohl sehr spät geworden und er hatte sich noch was aufs Ohr gelegt, zumal sich für den Abend schon wieder viele Gäste angekündigt hatten. Während ich mein Kartenlesegerät an seinem Laptop anschließe und die Bilder kopieren, bringt Katja mit meinen zweiten Kaffee. Die ersten Bilder erscheinen im Fenster des Windows Explorer, und Katja schaut interessiert auf das Display, wo nun Svetta erscheint.

Wir schauen uns die Bilder kurz gemeinsam durch, ein paar einzelne werden direkt gelöscht, weil sich durch leichtes Schiefstehen in der Hüfte des Mädchens unschöne Knicke gebildet haben, die auch durch Bildbearbeitung nicht so leicht zu entfernen sind. Die endgültige Bildauswahl aber trifft Paul dann irgendwann später abends, wenn es die Zeit zulässt. Dann liege ich aber meistens schon längst im Bett und finde am nächsten Morgen auf meinem Blackberry eine Liste mit Bildnummern, die nun bearbeitet und an ihn per eMail zurückgeschickt werden müssen.

So ungefähr sieht der Ablauf eines Shootings aus. Mal ist es ein wenig stressiger, mal entsprechen die Mädchen nicht dem allgemein verbreiteten Schönheitsideal, manchmal sind es auch vier oder fünf Damen, die Fotos haben möchten. Aber es gibt auch Tage, an denen ich nur für ein Mädchen in den Club komme, dieses neben einem wundervoll geformten Körper auch ein süßes Gesicht hat und trotzdem zwei Stunden mit ihr auf dem Zimmer bin, wobei in diversen Dessous mal eben 200 Foto entstehen können. Aber das sind – leider – mehr die Ausnahmen.